Mit ihrem Nachbarn, dem Zirkelstein, ragt sie aus der Ebenheit von Schöna heraus: die Kaiserkrone. Nicht schwindelerregend, doch majestätisch, markant und unverwechselbar, wie es sich für einen Gipfel der Sächsischen Schweiz gehört.
Die Kaiserkrone am Rande des Dorfes Schöna war einst ein Tafelberg. Heute ist davon nur mehr ein stark abgeschliffener und zerklüfteter Rest vorhanden, darunter drei einzelne Felsen, die aus der Ferne wie Zacken einer Krone anmuten. Diese Formation gab dem Berg im 19. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Romantik und des erstarkenden Nationalbewusstseins, seinen Namen. Zuvor hieß er Galitzstein, Golzenstein, Kahlstein, Zahnstein oder Kronenberg.
Neben ihrer Attraktivität als Wanderziel ist die Kaiserkrone (wie der Gamrig) in die Kunstgeschichte eingegangen. Mehrere charakteristische Sandsteinfelsen am südlichen Fuß fand man im Skizzenbuch Caspar David Friedrichs wieder. Genauer: in der Zeichnung „Felsige Kuppe“, die der Maler 1813 vor Ort schuf. Später schob er im Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ dem Protagonisten diese Felsen unter die Stiefel.
Das ist die Krönung: Angekommen am Gipfel eines Berges, der seinen Namen gerade dem Verfall verdankt. © Foto: Torsten Wiesner