Zu den markantesten Vertretern der Rathener Felsenwelt gehört die Lokomotive. Die einen bestaunen sie aus weiter Ferne oder, näher, beim gemütlichen Spaziergang durch den Amselgrund, der im März noch nicht überlaufen ist (hier fließt übrigens keine Amsel, sondern der Grünbach). Andere steigen auf und genießen den Blick tief hinab zum Amselsee.
Denn die Lokomotive, die circa 30 Meter aus dem Massiv der Honigsteine herausragt, ist seit jeher ein beliebter Kletterfelsen. Dieser untergliedert sich in zwei Teile, den Lokomotive-Dom (gen Nordwesten zeigend) und die Lokomotive-Esse (nach Südosten). Beide sind durch den sog. Kesselgrat verbunden und natürlich darf eine Pfeife nicht fehlen – so heißt der Zacken direkt neben der Esse.
Der Sächsische-Schweiz-Entdecker Wilhelm Leberecht Götzinger (geb. 1758 in Struppen, gest. 1818 in Neustadt in Sachsen) nannte die Felsformation noch Große Ruine. Später folgten Namen wie Kamel. Im späteren 19. Jahrhundert, in Zeiten der Eisenbahn-Euphorie, folgte schließlich die Taufe als Lokomotive.
Als Kletterfelsen beliebt, für Wanderer nur Ansichtssache: Das markante Ensemble mit Dom und Esse. © Foto: Torsten Wiesner